Allgemein
Mit der Vorfälligkeitsentschädigung erhält der Kreditgeber im Fall einer vorzeitigen Rückzahlung (vollständig oder teilweise) eine anteilsmäßige Erstattung für eventuelle Verluste, die dem Kreditgeber mit Ausfall der vereinbarten Zahlungen entstanden sind. Die Höhe der Entschädigung bei einem Verbraucherkredit ist gesetzlich begrenzt (§ 502 Abs. I Nr. 1 BGB).
Banken sind allerdings nicht dazu verpflichtet eine vorzeitige Darlehenskündigung zu akzeptieren und können diese sogar verweigern (§ 502 Abs. II BGB). Einer Zustimmung einer vorzeitigen Darlehensrückführung muss die Bank nur entsprechen, wenn zuvor der Wunsch des Kreditnehmers auf eine Erhöhung des ursprünglichen Darlehens nicht entsprochen wurde und der Kreditnehmer gezwungen ist den Kredit bei einer anderen Bank aufzunehmen. Im Allgemeinen kommen die Banken dem Wunsch allerdings bei der Entrichtung der Vorfälligkeitsgebühr seitens der Kreditnehmer nach.
Sondertilgungsrechte beim Kreditabschluss beachten
Kreditnehmer, die beim Kreditabschluss bereits wissen, dass Sie vor endgültiger Tilgung des Darlehens eine größere Geldsumme erwarten, sollten sich für einen Kredit mit Sondertilgungsrecht entscheiden. So kann das Darlehen ganz oder teilweise ohne eine Vorfälligkeitsentschädigung abgelöst werden.
Sonderkündigung ohne Vorfälligkeitsentschädigung nach 10 Jahren
Gemäß § 489 des Bürgerlichen Gesetzbuches erhält der Kreditnehmer ein „Ordentliches Kündigungsrecht des Darlehensnehmers“ und somit Ausschluss der Vorfälligkeitsentschädigung, wenn die Laufzeit eines Darlehens zehn Jahre überschreitet.
Innerhalb von sechs Monaten nach dem Auszahlungsdatum der letzten Kreditrate hat der Kreditnehmer ein einmaliges Sonderkündigungsrecht und kann den Kredit zurückzahlen ohne eine Schadensersatzzahlung leisten zu müssen.
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